Die
Wiedergutmachung
Bei schönstem Fußballwetter ging es darum, die absolut desolate
Leistung vom letzten Wochenende in Travemünde aus den Köpfen aller
Beteiligten zu löschen.
Nach
einer entsprechenden Ansprache direkt nach dem Spiel von Flo sowie einer Rede
von Chefmotivator Matze, der ja nicht unbedingt für seine leisen Töne
in der Region bekannt ist, war es nun an der Mannschaft zu zeigen, ob sie
verstanden hat.
Eines
vorweg: Dieses Team hat begriffen und sich an seine Stärken erinnert! Die
hochmotivierten Schwartauer begannen erwartet stark und setzten unsere Abwehr
von Anfang an unter Druck. Matze suchte schon nach 2 Minuten das
Vieraugengespräch mit seinen Spielern, um den Ernst der Lage weiter zu
verdeutlichen.... Die Schwartauer ihrerseits wurden durch ihren Trainer von
Angriff zu Angriff getrieben. Eine leicht geänderte Aufstellung ( Tore
spielte wieder im Sturmzentrum und Lukas H. hatte heute seine Aufgabe als
Manndecker im Mittelfeld) zeigte Wirkung.
So
brachten nadelstichartig vorgebrachte Konter, vor allem durch Thore, immer
wieder Gefahr für das Schwartauer Tor und Entlastung für unsere
Abwehr. Die spielerisch noch überlegenen Schwartauer rannten aber weiter
gegen das Sereetzer Bollwerk an und schienen sich so langsam die Zähne
auszubeißen. Wenn doch einmal ein Stürmer durchkam war immer noch
einer von den Gelben da , um sich in den Weg zu stellen, da kämpfte jeder
für jeden, Riesenkämpfer Kahl schob sogar den mindesten zwei
Köpfe größeren Schwartauer Stürmer in Sumo-Manier
über die Aussenlinie und hatte Glück, kein "Gelb" zu kassieren.
Wenn
dann aber doch ein Gegner durchkam, war entweder bei Torben oder bei der
"Rasenfräse-Dumbo"-Richter Endstation. Den Rest besorgte dann Mario.
Aber
es kam dann doch noch zu zwei Gegentoren. Einmal wurde unsere zu weit
aufgerückte Abwehr einfach überlaufen und einmal sauber schwindelig
gespielt. Tore, die auch ein Klugmann nicht verhindern konnte.
Halbzeit. So weit so schön, der Chronist war bis hierhin
eigentlich nicht unzufrieden mit dem Spiel. Aber es stand ja noch die zweite
Halbzeit bevor... schlimme Erinnerungen an die Demütigung durch
Travemünde wurden wach... Die Trainer wollten die Mannschaft wohl zur
Halbzeit noch einmal wachrütteln. Matze hielt die Pausenansprache - die
Erde bebte. Ich stand ca. 10 Meter daneben - ich hab's genau gespürt...
-Wie muss es da den Jungs ergangen sein? Aber Mannschaftssport ist nun einmal
kein philosophischer Debattierclub. Da gibt es klare Ansagen - und die zeigten
weitere Wirkungen.
Die
Schwartauer hatten wohl das Gefühl das Ding jetzt locker nach Hause fahren
zu können. Oder zeigten die Zweikämpfe der ersten Halbzeit jetzt
Wirkung? Der in der ersten Halbzeit noch brandgefährliche 13er der
Schwartauer war von seinem Manndecker Lukas H. wohl inzwischen so weichgekocht,
dass er sich immer mehr in seine Hälfte und die Wirkungslosigkeit
zurückzog. Wie ihm erging es eigentlich allen entscheidenden Spielern aus
dem benachbarten Kurort. Und so nahmen die Sereetzer Angriffe an
Häufigkeit und Gefährlichkeit zu.
Der
hochmotivierte Schwartauer Trainer tobte, versuchte sein Team wieder
einzufangen, aber die Sereetzer kamen. Und so war es dann an Nick Kahl, den
Anschlusstreffer in unnachahmlicher Weise mit einem Lupfer über den Keeper
zu markieren. Da brannte die Luft über dem Stadion. Matze stürmte den
Platz... Die Mannschaft merkte: Da geht noch was!
Und
so rollten die Sereetzer Wellen auf des Gegners Tor. Der Schwartauer Trainer
sucht nun in der angeblichen überharten Spielweise der Heimmannschaft die
Verantwortung. An dieser Stelle ein großes Lob an den perfekten
Spielleiter (Schiedsrichter). Das war eindeutig die beste Leistung eines 23.
Mannes auf dem Feld, die ich bisher im Jugendbereich sehen konnte. Der Mann war
immer präsent, ließ das Spiel laufen, unterband jegliche
Unregelmäßigkeit im Keime und hatte das Spiel immer im Griff . Hut
ab!
An
dieser Stelle wieder einmal mein moralischer Zeigefinger an alle Trainer und
Betreuer: Zitat Dieter Nuhr: "Einfach mal die Fresse halten!" Der Mann war gut!
Doch
zurück zum Spiel, Sereetz kam und zwar gewaltig nach einem weiteren
Angriff kam nun Thore zu seiner Chancenverwertung und erzielte den Ausgleich!
Nun bebte die Erde aber ganz gewaltig und der Fanblock war bis in die
Randbezirke von Sereetz ( bis nach Bad Schwartau?) zu hören.
Das
Spiel war längst zum Krimi mutiert, so wie die einzelnen Spieler über
sich hinauswuchsen. Einen Tim K. der sich an der Außenlinie mit vollem
Körpereinsatz gegen zwei Abwehrspieler mit zusammen 4-fachem Kampfgewicht
durchsetzt und dann noch die entscheidende Flanke gibt, sah man bisher nicht so
oft. Einen Dario, der sich am Gegner festbiss und Druck macht, habe ich lange
vermisst, Jonathan meldete seinen Gegner komplett ab, Timon kämpfte wie
ein Löwe, Sam-Lukas war im zweiten Durchgang die Persönlichkeit auf
dem Platz, Mario fehlerfrei, Kevin und Lukas hatten ihre Gegner inzwischen
verschlissen und brachten nun weitere Gefahr für des Gegners Tor. - Und
wenn nicht der bis dahin eher durchschnittliche Keeper der Schwartauer noch den
Kopfball von Lukas von der Linie kratzt, dann holen wir an diesem
denkwürdigen Tag sogar drei Punkte. Nicht auszudenken...
Gewonnen hat heute das Team, da ist keiner auszunehmen oder besonders
hervorzuheben! Zum Team gehören neben den 11 Spielern auf dem Platz auch
die Spieler auf der Bank. An dieser Stelle Dank an Johannes, der kurzfristig
als Auswechselspieler zur Verfügung stand. Ebenso wird auch Björn
sicherlich auf seine Einsatzzeiten und zu seiner Spielpraxis kommen. Aber in so
einem engen Spiel ist es aus taktischen Gründen nicht immer günstig,
die Pferde, die laufen, aus dem Rennen zu nehmen. Matze und Flo scheinen in der
letzten Woche die richtigen Töne getroffen zu haben.
Nun
geht meine Erwartung dahin, diese Einstellung der Jungs zu festigen, wenn das
gelingt und im spielerisch-taktischen Bereich weiter gearbeitet wird, dann freu
ich mich schon mit eurem treuen Fanblock auf die nächsten Spiele.
Gefehlt haben Cedric und Jonas, die sich die "Großen" in
Rostock und Wolfsburg anschauen wollten und daher nicht teilhaben konnten an
diesem Krimi.
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